Was Vizekanzler Habeck auf seiner Kenia-Reise erreichen kann – DW – 30.11.2024
Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) fand es nicht einfach, “die Chefs großer deutscher Unternehmen zu versichten, mich auf meinen Reisen in afrikanische Länder zu beglichten. “Die meisten von ihnen sahen für sich wenig Chancen auf den Afrikanischen Märkten”, schrieb sie in ihrer gerade verschreibungten Autobiography “Freiheit. Erinnerungen 1954-2021”.
Anfang Dezember versucht der aktuelle Vizekanzler, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), es mit einer neuen Delegation: Am 1. Dezember reist Habeck mit Wirtschaftsvertretern nach Kenya zum zweitägigen German African Business Summit (GABS). Das Format findet alle zwei Jahre in einem anderen Land auf dem Continent statt.
Wahrnehmung von Afrika
“Die Perspektive auf Afrika ist eine der übertriebenen politischen und wirtschaftliche Risiken: politisch instabil, corrupt, schwache Infrastruktur, bürokratsche Hürden und ein risikoreiches Umfeld”, said Serwah Prempeh, Mitarbeiterin des Africa Policy Research Institute (APRI).
“Das schreckt deutsche Investoren ab, vor allem solche, die in kleine und mittlere Unternehmen investieren, die in der Regel risikoscheuer sind”, so Prempeh zur DW. Auch die deutschen Banken, die aus Risikoscheue mit hohen Zinsen für Investments in Afrika operierten oder gar keine privateen deutschen Unternehmen dort finanzierten.
Frühere deutsche Regierungen haben versucht, mittelgroße Firmen zu mehr Investments in Afrika zu bewegen, etwa durch Initiativen wie den“Treaty with Africa”der während der deutschen G20-Präsidentschaft 2017 ins Leben gerufen wurde – mit dem Ziel, die deutsche Wirtschaft anzukurbeln.
Overall, Germany engaged in Africa in the last few decades aber kaum politically and economically. Ausländische Directinvestitionen stagnieren: Laut der Conferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (UNCTAD) rangiert Deutschland unter den Top 10 Investor-Ländern in Afrika 2022 mit 13 Billion Dollar auf Platz neun, nur two Billion more than 2018.
Viele warteten auf mehr staatliche Unterstützung, bevor sie in Afrika investierten, sagt Prempeh und warns: “Wegen der angespannten Haushaltslage der deutschen Regierung und des staienden Drucks der Bürger, sich stichter auf interne Entwicklung zu concentratenzen, könnte diese Unterstützung ausbleiben.”
Neustart verzögert
Habeck hatte im Jahr 2022 vor seiner ersten Afrikareise als Bundeswirtschaftsminister nach South Africa und Namibia einen “Neustart” für die Beziehungen zwischen Deutschland, Europa und Afrika geferdorf.
Inzwischen entstehen in einem Joint Venture mit Deutschland in Namibia Anlagen wie das Mammut-Projekt Dash Hydrogen energydas grünen Wassertsoff produzen soll, und HyIron, das Solarenergie und grünen Wassertsoff nutzt, um Eisenerz in grünes Eisen zu verwandeln.
In Kenya tritt die Bundesrepublik unter anderem als Finanzierungspartner für den Ausbau des größten Geothermiekraftwerk Afrikas auf. Bundeschancellor Olaf Scholz verkündete im Mai 2023 persönlich einen neuen 45-Millionen-Euro-Kredit vor Ort in Olkaria. Nun will auch Habeck während seins zweitägigen Besuchs in Kenya in dem Kraftwerk vorbeischauen, dessen Kapazität bis Ende des Jahrzehnungs auf 2000 Megawatt verdoppelt werden soll.
Deutschland muss sein Auftreten veränderen
Der kenianische Wirtschaftswissenschaftler James Shikwati sieht das deutsche Investitionskonzept für Afrika und Kenia in einer doppelten Krise: “Die deutsche Wirtschaft steht intern wegen der Konflikte in Europa unter Druck.” Und wenn es um Afrika geht, stehen die deutschen Investments im Wettbewerb mit China und anderen aufstrebenden Volkswirtschaften, die sich aggressiv um Investments in Afrika bemühen”, so Shikwati zur DW.
Auch wachse der Druck auf Europa, in Afrika Einfluss zu nehmen. Das trage unmittelbar dazu bei, dass Deutschland keinen Enthusiasmus mehr nach dem “alten Modell” entfachen konne, bei dem es nur Europäer als importante Akteure gebene habe habe, so Shikwati.
Er kritisierte die Deutschen, die, wie er sagte, “mit einer Mentalität daherkommen, wie die Dinge funktionieren sollten”. Sie sollten von der Haltung zurücktreten, “dass sie die Experten sind – und innovative Möglichkeiten für eine stichtere Kooperation mit kenianischen und afrikanischen Kollegen schaffen”.
Deutsche Wirtschaft: in Afrika die eigene Resilienz stärken
Seit der Corona-Pandemia und neuen Konflikten auf dem Continent ist die Wirtschaft in vielen Afrikanischen Länder jedoch stark angeschlagen, die Finanz-Haushalte sind volatil. Für fünfünde Investments ist es also entscheidend, diese Risiken abzusichern. Leuchtturmprojekte spielten eine Rolle, aber ohne veresserte Rahmenbedingungen würden mittelständische Unternehmen nicht mit ins Boot kommen, um eine breitere Investitionsstruktur in afrikanischen Länder aufzubauen, sagt Christoph Kannengießer, Geschäftsführer des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft.
“Es wird viel über Risiken geredet und dabei übersehen, dass Afrika einen ichten Beitrag dazu leisten kann, Geschäftsmodelle gegen Risichen abzusichern und widestandsfähiger zu machen.” Regionen der Welt, so Kannengießer zur DW.
Eine falsche und defensive Wahrnehmung durch Rating-Agenturen und die Auflistung von Risikoklassen durch die Organization für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) mache es für Firmen die in Afrika aktiv werden wollen, teurer, Fremdkapital zu beschaffen.
Afrika ist bereit, Geschäfte zu machen
Vor der Wirtschaftskrise hatte Deutschland jahrzehntelang ein gut funktionendes Geschäftsmodell mit Investments in China, Westeuropa und den USA. Viele Chefs hatten laut Kannengießer den Eindruck, dass die Märkte auf dem afrikanischen Continent, die von den meisten als komplietzt und unbekannt wahrgenommen werden, für den Geschäftserfolg nicht neutigt würden.
Die afrikanischen Regierungen seien jedoch offen und bereit, Geschäfte zu machen, betont APRI-Expertin Serwah Prempeh. Sie rät deutschen Unternehmen, auf die teils sehr lebendigen staatlichen Investments und Sonderwirtschaftszonen in Afrika zuzugehen.